Diversität: Reichtum oder Herausforderung?
Mit dieser Frage eröffnete Prof. Krämer die öffentliche Diskussionsrunde zum Diversity Day am 28. Mai, an dem wir die externen Gäste Stephan Ott, Direktor des Rats für Formgebung und Herrn Dominik Kuhn, Pressechef der Stadt Hanau begrüßen durften. Zusammen mit den Professoren Andreas Brettschneider und Ariane Schwarz sowie der Geschäftsführerin der BGBA, Elke Hohmann diskutierten Studierende aus unterschiedlichen Semestern und Studiengängen über das Thema Diversität, das so viel facettenreicher ist als es zunächst erscheint.
Reichtum einer pluralistischen Gesellschaft
Unter Diversität versteht man die Durchmischung von unterschiedlichem Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, dem Geschlecht und der geschlechtlichen Identität, der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, der Religion und Weltanschauung, der sexuellen Orientierung sowie der sozialen Herkunft in der Gesellschaft, aber auch in Gruppen.
Die Unterschiedlichkeiten sind eine Quelle für neue Ideen und Innovationen, gerade auch in interdisziplinären Teams und gleichzeitig doch eine der größten Herausforderung im Umgang und im vielfältigen Zusammenleben miteinander.
"Gerade Designer müssen Produktgestaltung ganz neu denken, um niemanden auszuschließen, aber sie müssen nicht nur von außen darauf schauen, sondern auch von innen und berücksichtigen, wie Produkte z.B. in unterschiedlichen Kulturkreisen oder auch Altersklassen gesehen und genutzt werden. Man kann sagen, dass sich ein neues Arbeitsgebiet für Gestalter auftut, was mit Universal Design bereits zum Teil abgedeckt ist, im Gesamtkontext der Diversitätsdiskussion aber noch viel weiter geht.“ Stephan Ott.
Diversität als Wertethema
Ein ebenso interessanter Aspekt, der sich in der Diskussion auftat, waren die kritische Betrachtung, dass durch aufstrebende KI oder auch die gezielte Steuerung von Algorithmen in Social Media Netzwerken gezielt Produkte entstehen können, die diskriminieren oder auch Meinungen oder Bilder von Menschen vorenthalten werden, wenn sie nicht dem Idealbild des Netzwerks entsprechen.
Es wurden konkrete Beispiele genannt und auch aus der Praxiserfahrung berichtet und es zeigte sich, dass sehr deutlich, dass Diversität ein Wertethema ist und sich die Frage stellt, wie nehmen wir die Welt wahr, was wollen wahrnehmen und welche Meinungen oder Gruppen rücken an den Rand der Gesellschaft.
Im Rahmen des Studiums an der BGBA wird das Thema Diversität in einzelnen Modulen immer wieder diskutiert und berücksichtigt. Doch das geht dem Akademieleiter, Martin Krämer nicht weit genug:
„Diversität ist ein so tiefgehendes Thema, für das wir im Studium noch mehr sensibilisieren wollen. Und genau deshalb planen wir, zukünftig ein ganz eigenes Modul dafür zu integrieren. Denn nur, wenn wir unsere Wahrnehmung dafür entwickeln, können wir heute wie morgen, mit der Vielfalt leben und vor allem gezielt die Chancen und Ressourcen nutzen, die sie uns bietet.“ Prof. Martin Krämer
Die BGBA ist eins von 4900 Unternehmen, die die Charta der Vielfalt unterzeichnet haben und sich damit offiziell dazu bekennen, das Thema Diversität in der Hochschule zu unterstützen.
Für weitere Informationen und aktuelle Statistiken empfehlen wir das offizielle Factbook Diversity und das Factsheet Diversity, die beide von der Charta der Vielfalt aktuell zum diesjährigen Diversity Day herausgegeben wurden.