Neuer hauptamtlicher Lehrender im Team: Kai Linke

Stellen Sie sich bitte kurz vor: Wer sind Sie und was machen Sie?

Mein Name ist Kai Linke, ich bin Produktgestalter aus Frankfurt. Ich entwerfe, entwickle und realisiere Produkte, Räume und Ausstellungen gemeinsam mit meinen Kunden und interdisziplinären Partnern. Meine Arbeit basiert auf dem Dialog, einer intensiven Recherche und ist geprägt von der Verschmelzung von Tradition und Erneuerung, einer Leidenschaft für Kulturen, Materialien und Technologien. Dabei probiere ich, Funktion, Ästhetik und Nachhaltigkeit durch innovative Verfahren zu verbinden.

 

Wie war Ihr bisheriger beruflicher Werdegang und welche Erfahrungen haben Sie speziell im Bereich Produktdesign gesammelt?

Nach dem Studium der Produktgestaltung habe ich das interdisziplinäre Design Studio Kai Linke gegründet. Parallel zu meiner eigenen gestalterischen Praxis lehrte ich seit 2015 an unterschiedlichen Kunsthochschulen im Bereich der Produktgestaltung, Möbeldesign und Ausstellungsarchitektur. Auf diese Weise konnte ich in meiner eigenen gestalterischen Praxis und in der Lehre weitreichende Erfahrungen in zahlreichen Projekten sammeln. Besonders prägend ist für mich die Zusammenarbeit im Team mit unterschiedlichen Akteuren, in dem man gemeinsam innovative Ideen von der Skizze bis zum fertigen Produkt umsetzt. 

 

Warum haben Sie sich für die Brüder Grimm Berufsakademie Hanau entschieden, um Ihr Wissen jungen Menschen zu vermitteln und weiterzugeben?

Seit 2022 lehre ich an der BGBA Hanau unterschiedliche Module als freier Dozent. In dieser Zeit habe ich die Studierenden und das Kollegium kennengelernt. Die Entscheidung, mein Wissen langfristig an der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau weiterzugeben, fiel mir leicht.

Das Zusammenspiel von Handwerk und Design interessiert mich sehr und ich empfinde es für die Studierenden eine großartige Chance, diesen Weg zu gehen und freue mich, sie auf diesem Weg begleiten zu können. So habe ich zum Beispiel einige Projekte zu diesem Thema initiiert.

2014 habe ich mich in der Projektreihe BY HAND mit der Rolle der Hände im Gestaltungsprozess auseinandergesetzt. 2018 habe ich japanische Handwerker im Raum Kyoto/Japan über drei Monate interviewt und recherchiert, wie sie neue Produktionsmethoden in ihre herkömmliche Arbeit integrieren und sich dadurch die Gestaltung ihrer Objekte verändern.

Es ist für mich bereichernd, meine Erfahrungen mit jungen Menschen zu teilen, die dieselbe Leidenschaft für Design und Handwerk in sich tragen wie ich. Die BGBA Hanau bietet ein kreatives Umfeld, in dem sowohl Praxis als auch Theorie miteinander verknüpft werden. Hier sehe ich die Möglichkeit, zukünftige Designer nicht nur technisch, sondern auch konzeptionell auf die Herausforderungen der Branche vorzubereiten.

 

Wie sehen Sie die Zukunft der Produktgestaltung und wie wollen Sie diese Trends und Entwicklungen in die Lehre an der BGBA Hanau einbringen?

Die Studierenden möchte ich für das kollaborative Arbeiten und zum interdisziplinären Denken ermutigen und mit ihnen neue Materialien und Technologien erkunden. Die Studierenden lernen bestehende Prozesse unseres Handelns, Lebens und Arbeitens kontinuierlich zu überdenken und weiterzuentwickeln. Sie werden in der Lehre ermutigt, kritisch zu hinterfragen, wie wir gestalten und warum.

Indem wir unseren Ansatz immer wieder neu bewerten, können wir Produkte schaffen, die wirklich zukunftsfähig und nachhaltig sind. Es ist mir ein Anliegen, die Studierenden mit Partnern, Herstellern und/oder Institutionen außerhalb der BGBA Hanau auf Exkursionen, Messen und Ausstellungen zu verknüpfen, damit sie sich über ihre Ideen und Fragestellungen austauschen können und lernen ihre Fragen und Visionen zu artikulieren.

Ziel ist es, die Studierenden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und darauf vorzubereiten, durch reflektiertes und kreatives Handeln die Produktgestaltung von morgen aktiv in eigene Hände zu nehmen. 

 

Was begeistert Sie ganz besonders an der Produktgestaltung?

An der Produktgestaltung fasziniert mich vor allem die Vielseitigkeit unserer möglichen Handlungsfelder und die Möglichkeit stetig neues zu lernen. Es begeistert mich, Ideen greifbar zu machen und den Alltag der Menschen positiv zu beeinflussen.

 

 

Fotocredit: Ingmar Kurth